Ein bekanntes Szenario: Ein Kunde beschwert sich darüber, dass es immer mehr verspätete und unvollständige Lieferungen gibt. Als Reaktion darauf legen die Manager krampfhaft Sicherheitsbestände im Warenwirtschaftssystem an oder – noch schlimmer – arbeiten außerhalb des Systems. Am Ende verbessern sich die Auftragserfüllungsraten und die Kundenzufriedenheit steigt wieder. Jeder ist ein Held.
Der Aufbau von Beständen zum Ausgleich schlechter Planung hat jedoch seinen Preis. Für einen Kunden hat TBM den Wert der überschüssigen Bestände über mehrere Abteilungen hinweg auf mehr als 30 Millionen USD geschätzt. Das sind 30 Millionen USD Arbeitskapital, die an anderer Stelle besser hätten eingesetzt werden können, zum Beispiel zur Bezahlung von Verbindlichkeiten, Finanzierung von Übernahmen oder andere Investitionen in die Zukunft des Unternehmens.
Ein Problem mit Beständen zu verdecken ist keine Lösung
Die Erhöhung von Bestandsmengen zur Lösung von Problemen bei der Auftragserfüllung und Produktverfügbarkeit ist kostspielig und kurzfristig gedacht und weist auf eine schlechte Lieferkettenplanung, -optimierung und -prüfung hin. Natürlich kann der Bestand im Laufe der Zeit auch aufgrund Tausender Entscheidungen von Einkaufs-, Planungs-, Produktions- und Vertriebspersonal steigen. Neben produktiveren Verwendungszwecken für das Kapital nehmen Bestandsüberschüsse Platz in Anspruch und führen dazu, dass es mehr Ladenhüter, veraltete oder beschädigte Bestände gibt, die letztlich zu verringerten Preisen verkauft oder abgeschrieben werden müssen.
Un diesem Artikel beschreiben wir den Ansatz zur Bestandsoptimierung bei einem milliardenschweren Konzern mit vielen Abteilungen und Werken in der ganzen Welt. Um die Verbindlichkeiten zu verringern und Kapital für künftiges Wachstum freizugeben, hat die Unternehmensleitung den Abteilungsleitern die Aufgabe gestellt, die Bestände zu verringern. Die Manager hatten sich angewöhnt, die Bestände zu erhöhen, um Lieferrückstände zu vermeiden und den Service zu verbessern, aber die Fuhrkosten und das Geld, das im Bestand „gefangen ist“, hat zu einer Verzögerung der Investitionen in
Ausrüstung und Humankapital, die für das nachhaltige Wachstum des Unternehmens benötigt werden, geführt.
Unter Verwendung der InvOpt-Bestandsoptimierungslösung von Supply Chain Sciences haben wir potentielle Einsparungen in Höhe von 30 Millionen USD ermittelt und eine neue Strategie für das Bestandsmanagement in Verbindung mit einem soliden Parameterplanungs- und -optimierungsprozess entwickelt. Der neue Ansatz hat es den Führungskräften, Managern und Planern ermöglicht, die Daten in ihrem Warenwirtschaftssystem zu nutzen, anstatt ihre Bestände mittels Tabellen, E-Mails und Telefonaten zu verwalten.